Für die Effizienz unseres Blutdrucksystems hat sich im Körper ein Doppelzyklus gebildet, welche jeweils vom gleichen Motor angetrieben werden (Herz bzw. Herzkammern).
Beide Zyklen sind voneinander abhängig, sodass der eine nicht ohne den anderen dauerhaft arbeiten kann, da es sonst schnell zu einem Zusammenbruch führen würde.
Kleiner Körperkreislauf (Lungenkreislauf)
Der Lungenkreislauf ist für Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff zuständig, sowie für die Abgabe von verschiedenen Abfallstoffen wie CO2 oder auch Ketonkörper.
Der Beginn des Lungenkreislaufes beginnt mit der Ankunft des Sauerstoffarmen Blutes über die obere und untere Hohlvene im rechten Vorhof, von hier aus wird es in die rechte Herzkammer geleitet, indem der Druckaufbau für den Ausstoß stattfindet. Während der Blutdruck im großen Körperkreislauf bei 120 mmHg systolisch liegt, ist der Lungenkreislauf ein Niederdrucksystem, welches ziemlich stabil bei 20/8 mmHg liegt. Bereits bei einer Erhöhung auf über 25mmHg systolisch wird von einem Pulmonalen Hochdruck gesprochen. Dieser Überdruck kann zu schweren Komplikationen führen, da die feinen Kapillargefäße in diesem Gebiet nicht auf hohen Druck ausgelegt sind. Erhöhte Gefahr für Thrombenbildungen, Rechtsherzschwäche, körperliche Schwäche, trockener Husten und Angina pectoris sind nur einige der Folgen bzw. Symptome, die auftreten können.
Nach dem Auswurf des Blutes aus der rechten Herzkammer teilen sich die Lungenarterien in zwei große Zubringerarterien für die einzelnen Lungenseiten auf. In der Lunge verzweigen sich die Arterien immer weiter in kleiner werdenden Kapillargefäße bis diese ein feines Netz über die Alveolen bilden. Das Netz um die Alveolen wo der Gasaustausch stattfindet ist so fein, dass sogar nur Erythrozyten nacheinander hindurchwandern können. Durch das Gefälle im Rahmen der Diffusion wird CO2 abgegeben und O2 aufgenommen. Doch nicht alles CO2 wird abgegeben, da sich ein ganz geringer Anteil bereits in der Atemluft befindet, verbleiben ca. 0,04 % im Körper. CO2 ist gegenüber dem häufigsten Glauben kein reines Abfallprodukt, sondern wird auch im Blut benötigt um den pH-Wert zusammen mit einigen Puffersystemen Stabil zwischen 7,38 – 7,42 zu halten (Laborwerte geben meist 7,35 – 7,45 an). Dieser stabile pH-Wert ist notwendig, damit im Körpersystem alles optimal arbeiten kann. Der nun neu vorhandene Platz in den Erythrozyten wird nun mit Sauerstoff gefüllt und kann seine Reise in den Körper von hier aus starten. Nach den Alveolen verbinden sich die Kapillarsystem wieder in zwei große Lungenvenen je Lungenseite, die dann ihren Weg Richtung linken Vorhof antreten.
Und von dort startet der große Körperkreislauf, von dem ich Euch im nächsten Artikel erzähle.
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