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Trigeminus oder Dreiastnerv

Trigeminus
Der Trigeminus oder auch als Drillingsnerv oder Dreiastnerv bezeichnet, ist der fünfte Hirnnerv und erhält von Stirn, Augen, Nase, Ober- und Unterkiefer sowie Kinn die Impulse der Wahrnehmung, welche an das Gehirn weitergeleitet werden. Im Rahmen der Kaumuskulatur kann er die motorischen Impulse vom Gehirn weiterleiten, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Dafür, dass er so viele Aufgaben übernimmt, ist er auch einer der Nerven, die unheimlich viele Probleme verursachen können.
 

Trigeminusneuralgie, höllische Schmerzen.

 
Sie gilt als meist chronische Schmerzerkrankung und kann durch sehr viele Trigger ausgelöst werden. Zu den Triggern können bereits leichte Berührungen, Wind, Kauen, Rasieren, Temperaturunterschiede oder leichte Betätigungen wie gebückte Haltungen gezählt werden. Hierbei kommt es wie in einer ansteigenden Kurve erst zu leichten Schmerzen die sich bis zu einem Vernichtungsschmerz hochskalieren und dann wieder langsam absteigen. Dieser Schmerz kann so intensiv sein, dass Menschen aus Angst vor dem Schmerz sogar zeitweise aufhören, zu essen und zu trinken. Die Trigeminusneuralgie kann bei jedem Patienten unterschiedlich verlaufen, so gibt es Patienten mit dauerhaften Problemen, aber auch Gruppen die nur Phasenweise betroffen sind.
Frauen sind ca. 1/3 häufiger betroffen als Männer.
 
Der Trigeminus tritt aus dem Hirnstamm aus und tritt auf Höhe der A. Temporalis zwischen Ohreingang und Schläfe aus dem Schädelknochen. Am Durchgang vom Hirn nach außen kann es zu einem der häufigsten Probleme führen, indem der Nerv am Schädel komprimiert wird oder auch die A. Temporalis zu nahe am Trigeminus verläuft und diesen rein durch den Puls schon reizen kann.
Eine Form der Trigeminusneuralgie ist auch Migräne Patienten bekannt, da der Fehlimpuls auch diesen Nerv erreicht kann sich eine nicht ganz so intensive Dauerschmerzbelastung einstellen, welche bis zu 72 Stunden anhalten kann.
Alternativ können auch Tumore, Gefäßmissbildungen oder auch MS für Schmerzschübe verantwortlich sein.
Durch Verletzung im Gesichtsraum nach Trauma, nach Operationen im Zahnraum und den Nebenhöhlen, sowie nach Herpes Zoster treten auch auf, sind aber zumeist nur temporär.
 
Zitat: dgnc.de / Klinik für Neurochirurgie, Campus Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Die klassische Trigeminusneuralgie
• Rein paroxysmal
• Klassische Neuralgie mit begleitendem Dauerschmerz
Sekundäre Trigeminusneuralgien
• Verursacht durch Multiple Sklerose
• Verursacht durch Raumforderungen (Tumoren, Gefäßmalformationen)
• Verursacht durch andere Erkrankungen (z.B. Chiari I)
Die idiopathische Trigeminusneuralgie
• Rein paroxysmal
Idiopathische Trigeminusneuralgie mit begleitendem Dauerschmerz
 
Therapie:
 
1. Perkutane Verfahren
Bei diesen Verfahren wird ein Nervenknoten an der Schädelbasis (das sog. Ganglion Gasseri) mit einer Kanüle, die neben dem Mundwinkel eingestochen wird, aufgesucht (vgl. Abbildung). Anschließend versucht man mit einer gezielten Hitzeläsion (Thermokoagulation) oder Alkoholinjektion (Glyzerolinstillation) einen oder mehrere Äste des Trigeminusnerven kontrolliert zu schädigen, um die Schmerzentstehung und –weiterleitung zu unterbinden. Bei diesen Verfahren handelt es sich um neurochirurgische Routineeingriffe, die weltweit bei mehreren Tausend Patienten mit anhaltend gutem Erfolg eingesetzt wurden. Weitere Verfahren sind die Ballonkompression des Ganglion Gasseri oder die ganglionäre lokale Opioidapplikation (GLOA).
 
2. Mikrovaskuläre Dekompression des Trigeminusnerven
Bereits vor 70 Jahren bemerkte ein amerikanischer Neurochirurg bei Operationen im Bereich der hinteren Schädelgrube Abnorme Gefäßverläufe Bereich des Trigeminusnerven. Anfang der 60er Jahre wurde dann das Konzept der Kompression des Nerven durch ein, in der Regel, arterielles Gefäß im Bereich des Austritts des Nerven aus dem Hirnstamm weiter verfeinert und die Methode der mikrovaskulären Dekompression entwickelt. Dieser Eingriff erfolgt in Vollnarkose. Über einen Schnitt hinter dem Ohr wird ein 5-Mark Stück großes Knochenfragment herausgesägt und anschließend unter dem Operationsmikroskop der Trigeminusnerv aufgesucht. Zeigt sich eine Arterie, die den Nerv einengt oder bedrängt, so wird diese vorsichtig losgelöst und ein kleines Stückchen Kunststoff als Puffer zwischen Gefäß und Nerv eingefügt (vgl. Abbildungen). Diese Operation wird nach einem der Pioniere auch Jannetta-Operation genannt. Die Ergebnisse nach der Operation sind außerordentlich gut. Circa ¾ aller Patienten sind nach der Operation anhaltend, d.h. über 10 bis 20 Jahre schmerzfrei.
 
3. Radiochirurgie
Durch eine gezielte, in der Regel einmalige hochdosierte Bestrahlung mit einem speziellen Bestrahlungsgerät (Gamma-Knife, stereotaktischem Linearbeschleuniger oder dem Cyberknife) wird ein Strahlenschaden von wenigen Millimetern Durchmesser im Bereich des Nervenverlaufs neben dem Hirnstamm verursacht. Es handelt sich also, wie unter 1. um ein läsionelles Verfahren. Die Wirkung setzt nach wenigen Wochen ein, die Langzeitergebnisse sind nicht so gut wie bei der Jannetta-Operation. Der Vorteil liegt in der Nicht-Invasivität der Methode
 
Was muss ich tun, wenn ich an einer Trigeminusneuralgie leide?
Suchen Sie einen Neurologen oder Neurochirurgen auf, da diese sich mit dem Krankheitsbild sehr gut auskennen. Zunächst wird man eine medikamentöse Therapie einleiten. In vielen Fällen ist diese Behandlung ausreichend. Sollten jedoch, bei höherer Dosierung weiterhin Schmerzen bestehen oder die Medikamente Nebenwirkungen verursachen, sollten Sie einem Neurochirurgen vorgestellt werden, der mit Ihnen über die verschiedenen operativen Möglichkeiten, ihre Aussichten und Nebenwirkungen spricht. Routinemäßig wird dort auch eine Kernspintomographie veranlasst, mit der man zum einen versucht, das komprimierende Gefäß darzustellen, zum anderen aber seltene Ursachen eines Tumors oder einer entzündlichen Erkrankung ausschließen möchte. Sie werden auch dahingehend untersucht ob wirklich eine „echte“ Trigeminusneuralgie vorliegt oder eine andere Erkrankung z.B. aus dem Bereich der Kieferchirurgie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder Augenheilkunde, die ähnliche Symptome hervorrufen können.

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