Expertenstandard: Schmerzmanagement in der Pflege Aktualisierung 2020
Was sind die Expertenstandards?
Die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) sind wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Qualität der Pflege verbessern sollen. Sie dienen dazu, pflegerisches Handeln in bestimmten Bereichen zu standardisieren und auf ein hohes Qualitätsniveau zu bringen. Die Standards werden in einem strukturierten Entwicklungsprozess erstellt und regelmäßig überprüft.
Zielsetzung: Die entwickelten Standards sollen sicherstellen, dass pflegerische Tätigkeiten auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und bewährter Praxis durchgeführt werden. Sie dienen als Leitfaden für Pflegende und als Maßstab für die Qualitätssicherung in der Pflege.
Entwicklungsprozess: Die Entwicklung durch das DNQP umfasst mehrere Phasen, darunter eine umfassende Literaturrecherche, die Konsultation von Fachexperten, die Durchführung von Praxisprojekten und eine breite Konsensfindung. Dies stellt sicher, dass die Standards sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisnah sind.
Inhaltliche Struktur: Jeder der Expertenstandards besteht aus mehreren Komponenten:
- Ziel: Definiert das angestrebte Pflegeergebnis.
- Strukturkriterien: Anforderungen an die organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen.
- Prozesskriterien: Beschreibt die wesentlichen pflegerischen Handlungen und Prozesse.
- Ergebniskriterien: Dienen zur Bewertung, ob das angestrebte Ziel erreicht wurde.
Anwendungsbereiche: Die bereits entwickelten Standards decken verschiedene kritische Themenbereiche der Pflege ab, wie z.B. Dekubitusprophylaxe, Schmerzmanagement, Sturzprophylaxe, Förderung der Harnkontinenz, Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, Entlassungsmanagement und Förderung der Mobilität.
Implementierung: Die Umsetzung in der Praxis erfordert Schulungen, Anpassungen der internen Prozesse, wie dem Qualitätsmanagement und eine kontinuierliche Evaluation. Die Einrichtungen sind aufgefordert, diese Standards systematisch in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren und regelmäßig zu überprüfen, ob die vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllt werden. Diese können beispielsweise auch den Medizinischen Dienst geprüft werden.
Evaluation und Aktualisierung: Die bestehenden Standards werden regelmäßig evaluiert und bei Bedarf aktualisiert, um sie an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, bzw. zu modifizieren.
Ziele des Expertenstandard Schmerzmanagement
Zusammenführung der Expertenstandards Schmerzmanagement in der Pflege bei akuten Schmerzen, 1. Aktualisierung 2011″ und des Expertenstandards „Schmerzmanagement in der Pflege bei chronischen Schmerzen.
Er beschreibt umfassende Maßnahmen und Strategien zur Linderung und Kontrolle von Schmerzen bei Patienten und legt fest, dass Pflegekräfte verpflichtet sind, Schmerzen frühzeitig zu erkennen, systematisch zu erfassen und entsprechende Maßnahmen zur Schmerzlinderung einzuleiten. Dabei wird der Schmerz als subjektives Erleben des Betroffenen verstanden, das ernst genommen und angemessen behandelt werden muss.
Der Standard fordert die Anwendung einer strukturierten Schmerzerfassung, die regelmäßige Einschätzung der Schmerzintensität und die Dokumentation dieser Werte. Pflegekräfte sollen geeignete Schmerzassessmentinstrumente anwenden und in der Lage sein, sowohl akute als auch chronische Schmerzen zu erkennen. Ein individueller Pflegeplan wird erstellt, der die Schmerzursachen, die Art der Schmerzen und die vom Patienten beschriebenen Schmerzempfindungen berücksichtigt.
Ein weiteres wichtiges Element hierbei ist die Schulung und Beratung der Patienten und ihrer Angehörigen. Diese sollen über den Schmerz und die möglichen Behandlungsoptionen informiert und in die Entscheidungen über die Schmerztherapie einbezogen werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Pflegekräften, Ärzten und anderen Fachkräften spielt dabei eine zentrale Rolle, um eine umfassende und effektive Schmerzbehandlung zu gewährleisten.
Teilnahmevoraussetzung für die Fortbildung:
- Vollendung des 18. Lebensjahres
- Ausreichende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (mindestens B2) sind wünschenswert, um diesen Kurs zu verstehen, aber nicht zwingend notwendig.
- Internetfähiges Medium für die Lernapp und deren Bestandteile
- Der Kurs ist deutschlandweit anerkannt.
Hier geht es zur:
Anmeldung als Privatperson
Anmeldung als Betrieb
Inhaltsübersicht:
Materialumfang: ca. 80 Folien
Zeitumfang: 2 UE (90 Minuten)
Abschluss: Zertifikat über die Teilnahme am Seminar
Kosten
Die Teilnahmegebühr beträgt 15,- € pro Teilnehmer.
Im Preis inbegriffen sind:
– Zugang zur App für 1 Monat
– Unterrichtsmaterial in digitaler Form
– PDF Version als MD-Nachweis zum Ausdruck als Download
– Ausstellen eines digitalen Zertifikats