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Expertenstandard: Förderung der Mundgesundheit in der Pflege (Januar 2023)

Expertenstandard Förderung der Mundgesundheit in der Pflege

Was sind die Expertenstandards?

Die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) sind wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Qualität der Pflege verbessern sollen. Sie dienen dazu, pflegerisches Handeln in bestimmten Bereichen zu standardisieren und auf ein hohes Qualitätsniveau zu bringen. Die Standards werden in einem strukturierten Entwicklungsprozess erstellt und regelmäßig überprüft.

  • Zielsetzung: Die entwickelten Standards sollen sicherstellen, dass pflegerische Tätigkeiten auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und bewährter Praxis durchgeführt werden. Sie dienen als Leitfaden für Pflegende und als Maßstab für die Qualitätssicherung in der Pflege.

  • Entwicklungsprozess: Die Entwicklung durch das DNQP umfasst mehrere Phasen, darunter eine umfassende Literaturrecherche, die Konsultation von Fachexperten, die Durchführung von Praxisprojekten und eine breite Konsensfindung. Dies stellt sicher, dass die Standards sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisnah sind.

  • Inhaltliche Struktur: Jeder der Expertenstandards besteht aus mehreren Komponenten:

    • Ziel: Definiert das angestrebte Pflegeergebnis.
    • Strukturkriterien: Anforderungen an die organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen.
    • Prozesskriterien: Beschreibt die wesentlichen pflegerischen Handlungen und Prozesse.
    • Ergebniskriterien: Dienen zur Bewertung, ob das angestrebte Ziel erreicht wurde.

  • Anwendungsbereiche: Die bereits entwickelten Standards decken verschiedene kritische Themenbereiche der Pflege ab, wie z.B. Dekubitusprophylaxe, Schmerzmanagement, Sturzprophylaxe, Förderung der Harnkontinenz, Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, Entlassungsmanagement und Förderung der Mobilität.

  • Implementierung: Die Umsetzung in der Praxis erfordert Schulungen, Anpassungen der internen Prozesse, wie dem Qualitätsmanagement und eine kontinuierliche Evaluation. Die Einrichtungen sind aufgefordert, diese Standards systematisch in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren und regelmäßig zu überprüfen, ob die vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllt werden. Diese können beispielsweise auch den Medizinischen Dienst geprüft werden.

  • Evaluation und Aktualisierung: Die bestehenden Standards werden regelmäßig evaluiert und bei Bedarf aktualisiert, um sie an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, bzw. zu modifizieren.

Ziele des Expertenstandards Förderung der Mundgesundheit

Der Expertenstandard „Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“ legt umfassende Maßnahmen fest, um die Mundgesundheit von Pflegebedürftigen zu sichern und zu fördern. Er zielt darauf ab, Mund- und Zahnerkrankungen zu verhindern, die orale Gesundheit zu erhalten und somit das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Zentraler Bestandteil des Standards ist die regelmäßige und systematische Einschätzung der Mundgesundheit. Pflegekräfte sind aufgefordert, den Zustand von Zähnen, Zahnfleisch, Mundschleimhaut und Zunge zu überprüfen und eventuelle Auffälligkeiten wie Rötungen, Beläge oder Schmerzen zu dokumentieren. Diese regelmäßige Kontrolle bildet die Grundlage für einen individuellen Pflegeplan, der die spezifischen Bedürfnisse und Risiken des Pflegebedürftigen berücksichtigt.

Ein wesentlicher Aspekt des Expertenstandards ist die Durchführung individueller Mundpflege. Diese umfasst das Zähneputzen, die Reinigung von Prothesen, die Pflege des Zahnfleisches und die Befeuchtung der Mundschleimhäute. Die Mundpflege sollte nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und Vorlieben des Pflegebedürftigen durchgeführt werden. Dabei wird besonders auf eine schonende und gründliche Reinigung geachtet, um Verletzungen zu vermeiden und Infektionen vorzubeugen.

Der Standard betont auch die Bedeutung der Schulung und Beratung von Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung der Mundgesundheit zu schärfen und alle Beteiligten in die Lage zu versetzen, eine effektive Mundpflege durchzuführen. Pflegekräfte werden speziell geschult, um frühzeitig Anzeichen von Mundgesundheitsproblemen zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Ein weiterer wichtiger Punkt des Expertenstandards ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Pflegekräfte arbeiten eng mit Zahnärzten, Logopäden und anderen Fachkräften zusammen, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Dies ist besonders wichtig bei Pflegebedürftigen mit speziellen Herausforderungen, wie eingeschränkter Mobilität oder kognitiven Beeinträchtigungen, die eine angepasste Mundpflege erfordern.

Der Expertenstandard fordert zudem eine kontinuierliche Evaluation und Anpassung der Mundpflegemaßnahmen. Die Wirksamkeit der durchgeführten Pflege wird regelmäßig überprüft, und der Pflegeplan wird bei Bedarf angepasst, um auf Veränderungen im Zustand des Pflegebedürftigen oder der Mundgesundheit reagieren zu können.

Abschließend legt der Standard großen Wert auf eine sorgfältige Dokumentation der Mundpflege. Diese Dokumentation dient der Qualitätssicherung und Nachvollziehbarkeit der Pflegeprozesse und ermöglicht es, Veränderungen im Mundgesundheitszustand frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Insgesamt verfolgt der Expertenstandard „Förderung der Mundgesundheit in der Pflege“ einen ganzheitlichen, individuellen und präventiven Ansatz, der die Bedeutung der Mundgesundheit als integralen Bestandteil der allgemeinen Gesundheit und des Wohlbefindens von Pflegebedürftigen hervorhebt. Durch systematische Mundpflege, interdisziplinäre Zusammenarbeit und kontinuierliche Schulung sollen Mundgesundheitsprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.

Teilnahmevoraussetzung für die Fortbildung:

  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Ausreichende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (mindestens B2) sind wünschenswert, um diesen Kurs zu verstehen, aber nicht zwingend notwendig.
  • Internetfähiges Medium für die Lernapp und deren Bestandteile
  • Der Kurs ist deutschlandweit anerkannt.
 
 

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Anmeldung als Privatperson
Anmeldung als Betrieb

Inhaltsübersicht:

Kurskonzept: E-Learning
Materialumfang: ca. 80 Folien
Zeitumfang: 2 UE (90 Minuten)
Prüfung: Digitale Wissensabfrage

Abschluss: Zertifikat über die Teilnahme am Seminar

Kosten

Die Teilnahmegebühr beträgt 15,- € pro Teilnehmer.

Im Preis inbegriffen sind:
– Zugang zur App für 1 Monat
– Unterrichtsmaterial in digitaler Form
– PDF Version als MD-Nachweis zum Ausdruck als Download
– Ausstellen eines digitalen Zertifikats

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