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Expertenstandard: Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege (Juni 2024)

Expertenstandard Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege

Was sind die Expertenstandards?

Die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) sind wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Qualität der Pflege verbessern sollen. Sie dienen dazu, pflegerisches Handeln in bestimmten Bereichen zu standardisieren und auf ein hohes Qualitätsniveau zu bringen. Die Standards werden in einem strukturierten Entwicklungsprozess erstellt und regelmäßig überprüft.

  • Zielsetzung: Die entwickelten Standards sollen sicherstellen, dass pflegerische Tätigkeiten auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und bewährter Praxis durchgeführt werden. Sie dienen als Leitfaden für Pflegende und als Maßstab für die Qualitätssicherung in der Pflege.

  • Entwicklungsprozess: Die Entwicklung durch das DNQP umfasst mehrere Phasen, darunter eine umfassende Literaturrecherche, die Konsultation von Fachexperten, die Durchführung von Praxisprojekten und eine breite Konsensfindung. Dies stellt sicher, dass die Standards sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisnah sind.

  • Inhaltliche Struktur: Jeder der Expertenstandards besteht aus mehreren Komponenten:

    • Ziel: Definiert das angestrebte Pflegeergebnis.
    • Strukturkriterien: Anforderungen an die organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen.
    • Prozesskriterien: Beschreibt die wesentlichen pflegerischen Handlungen und Prozesse.
    • Ergebniskriterien: Dienen zur Bewertung, ob das angestrebte Ziel erreicht wurde.

  • Anwendungsbereiche: Die bereits entwickelten Standards decken verschiedene kritische Themenbereiche der Pflege ab, wie z.B. Dekubitusprophylaxe, Schmerzmanagement, Sturzprophylaxe, Förderung der Harnkontinenz, Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, Entlassungsmanagement und Förderung der Mobilität.

  • Implementierung: Die Umsetzung in der Praxis erfordert Schulungen, Anpassungen der internen Prozesse, wie dem Qualitätsmanagement und eine kontinuierliche Evaluation. Die Einrichtungen sind aufgefordert, diese Standards systematisch in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren und regelmäßig zu überprüfen, ob die vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllt werden. Diese können beispielsweise auch den Medizinischen Dienst geprüft werden.

  • Evaluation und Aktualisierung: Die bestehenden Standards werden regelmäßig evaluiert und bei Bedarf aktualisiert, um sie an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, bzw. zu modifizieren.

Ziele des Expertenstandards Erhaltung und Förderung der Hautintegrität

Der Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege“ konzentriert sich auf die Prävention und Pflege von Hautproblemen bei Pflegebedürftigen, mit dem Ziel, die Hautgesundheit zu erhalten und Hautschädigungen vorzubeugen. Der Standard unterstreicht die Bedeutung einer systematischen, individuellen und präventiven Pflege, die das Risiko von Hautschäden minimiert und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert.

Ein zentraler Bestandteil des Standards ist die regelmäßige, systematische Einschätzung der Hautgesundheit. Pflegekräfte sind dazu angehalten, den Hautzustand der Pflegebedürftigen regelmäßig zu überprüfen und mögliche Risikofaktoren wie trockene Haut, Dekubitusgefährdung oder Inkontinenz frühzeitig zu erkennen. Diese Einschätzung bildet die Grundlage für die Entwicklung eines individuellen Pflegeplans, der spezifisch auf die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen abgestimmt ist.

Der Standard betont die Wichtigkeit präventiver Maßnahmen zur Erhaltung der Hautintegrität. Dazu gehören die regelmäßige Reinigung und Pflege der Haut, der Einsatz geeigneter Hautpflegeprodukte, und die Vermeidung von Hautirritationen durch mechanische Reibung oder Feuchtigkeit. Besondere Aufmerksamkeit wird der Hautpflege in Risikobereichen wie Falten oder Stellen, die Druck ausgesetzt sind, geschenkt. Auch die Anpassung der Umgebung, beispielsweise durch den Einsatz druckentlastender Hilfsmittel wie spezielle Matratzen oder Kissen, wird empfohlen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schulung und Beratung von Pflegebedürftigen und deren Angehörigen. Sie sollen über die Bedeutung der Hautpflege und die Maßnahmen zur Erhaltung der Hautgesundheit informiert werden. Dies fördert das Bewusstsein für die Hautgesundheit und befähigt die Betroffenen, aktiv an der Pflege teilzunehmen und präventive Maßnahmen in den Alltag zu integrieren.

Der Expertenstandard legt auch großen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Pflegekräfte arbeiten eng mit Ärzten, Wundexperten und anderen Fachkräften zusammen, um eine umfassende und ganzheitliche Betreuung sicherzustellen. Besonders bei gefährdeten oder bereits betroffenen Pflegebedürftigen ist diese Zusammenarbeit entscheidend, um Hautschäden frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln.

Der Standard fordert zudem eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Pflegemaßnahmen. Die Wirksamkeit der angewandten Pflege wird kontinuierlich evaluiert, und der Pflegeplan wird bei Bedarf angepasst, um auf Veränderungen im Hautzustand oder in den Bedürfnissen des Pflegebedürftigen angemessen reagieren zu können.

Abschließend betont der Expertenstandard die Bedeutung einer sorgfältigen Dokumentation aller pflegerischen Maßnahmen und Beobachtungen zur Hautgesundheit. Eine lückenlose Dokumentation ist entscheidend für die Qualitätssicherung, die Nachvollziehbarkeit der Pflegeprozesse und die kontinuierliche Verbesserung der Pflegepraxis.

Insgesamt zielt der Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege“ darauf ab, durch eine präventive, individuelle und ganzheitliche Pflege die Hautgesundheit der Pflegebedürftigen zu erhalten. Dies trägt nicht nur zur physischen Gesundheit, sondern auch zur Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens und der Lebensqualität der Betroffenen bei.

Teilnahmevoraussetzung für die Fortbildung:

  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Ausreichende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (mindestens B2) sind wünschenswert, um diesen Kurs zu verstehen, aber nicht zwingend notwendig.
  • Internetfähiges Medium für die Lernapp und deren Bestandteile
  • Der Kurs ist deutschlandweit anerkannt.
 
 

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Anmeldung als Privatperson
Anmeldung als Betrieb

Inhaltsübersicht:

Kurskonzept: E-Learning
Materialumfang: ca. 80 Folien
Zeitumfang: 2 UE (90 Minuten)
Prüfung: Digitale Wissensabfrage

Abschluss: Zertifikat über die Teilnahme am Seminar

Kosten

Die Teilnahmegebühr beträgt 15,- € pro Teilnehmer.

Im Preis inbegriffen sind:
– Zugang zur App für 1 Monat
– Unterrichtsmaterial in digitaler Form
– PDF Version als MD-Nachweis zum Ausdruck als Download
– Ausstellen eines digitalen Zertifikats

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