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Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege
2. Aktualisierung (Juni 2017)

Expertenstandard Dekubitusprophylaxe

Was sind die Expertenstandards?

Die Expertenstandards des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) sind wissenschaftlich fundierte Instrumente, die die Qualität der Pflege verbessern sollen. Sie dienen dazu, pflegerisches Handeln in bestimmten Bereichen zu standardisieren und auf ein hohes Qualitätsniveau zu bringen. Die Standards werden in einem strukturierten Entwicklungsprozess erstellt und regelmäßig überprüft.

  • Zielsetzung: Die entwickelten Standards sollen sicherstellen, dass pflegerische Tätigkeiten auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und bewährter Praxis durchgeführt werden. Sie dienen als Leitfaden für Pflegende und als Maßstab für die Qualitätssicherung in der Pflege.

  • Entwicklungsprozess: Die Entwicklung durch das DNQP umfasst mehrere Phasen, darunter eine umfassende Literaturrecherche, die Konsultation von Fachexperten, die Durchführung von Praxisprojekten und eine breite Konsensfindung. Dies stellt sicher, dass die Standards sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxisnah sind.

  • Inhaltliche Struktur: Jeder der Expertenstandards besteht aus mehreren Komponenten:

    • Ziel: Definiert das angestrebte Pflegeergebnis.
    • Strukturkriterien: Anforderungen an die organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen.
    • Prozesskriterien: Beschreibt die wesentlichen pflegerischen Handlungen und Prozesse.
    • Ergebniskriterien: Dienen zur Bewertung, ob das angestrebte Ziel erreicht wurde.

  • Anwendungsbereiche: Die bereits entwickelten Standards decken verschiedene kritische Themenbereiche der Pflege ab, wie z.B. Dekubitusprophylaxe, Schmerzmanagement, Sturzprophylaxe, Förderung der Harnkontinenz, Pflege von Menschen mit chronischen Wunden, Entlassungsmanagement und Förderung der Mobilität.

  • Implementierung: Die Umsetzung in der Praxis erfordert Schulungen, Anpassungen der internen Prozesse, wie dem Qualitätsmanagement und eine kontinuierliche Evaluation. Die Einrichtungen sind aufgefordert, diese Standards systematisch in ihre Arbeitsabläufe zu integrieren und regelmäßig zu überprüfen, ob die vorgegebenen Qualitätskriterien erfüllt werden. Diese können beispielsweise auch den Medizinischen Dienst geprüft werden.

  • Evaluation und Aktualisierung: Die bestehenden Standards werden regelmäßig evaluiert und bei Bedarf aktualisiert, um sie an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, bzw. zu modifizieren.

Ziel des Expertenstandard Dekubitusprophylaxe

Ziel dieses Standards ist es, die Entstehung von Dekubiti, also Druckgeschwüren, durch gezielte pflegerische Maßnahmen zu verhindern. Der Standard betont die Notwendigkeit einer systematischen Risikoeinschätzung, um gefährdete Personen frühzeitig zu identifizieren. Hierbei werden spezifische Risikofaktoren ermittelt, die in der weiteren Pflegeplanung berücksichtigt werden müssen.

Wesentliche Prozesskriterien umfassen beispielsweise regelmäßige Hautinspektionen, besonders an gefährdeten Körperstellen sowie die Durchführung von geeigneten Lagerungs- und Mobilisierungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen zielen dann darauf ab, den Druck auf gefährdete Hautareale zu reduzieren und die Durchblutung zu fördern. Zusätzlich ist das Ernährungsmanagement ein zentraler Bestandteil der Dekubitusprophylaxe, da eine gute Nährstoffversorgung die Hautgesundheit mit unterstützt und damit das Risiko von Druckgeschwüren verringert.

Die Strukturkriterien des Standards definieren die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen, wie die Verfügbarkeit von geschultem Pflegepersonal und geeigneten Hilfsmitteln, etwa speziellen Matratzen oder Lagerungshilfen. Die Implementierung dieser Maßnahmen in die Pflegepraxis wird durch eine sorgfältige Dokumentation unterstützt, die es ermöglicht, den Erfolg der Maßnahmen regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

Ergebniskriterien dienen dazu, die Wirksamkeit der präventiven Maßnahmen zu bewerten, wobei das primäre Ziel die Vermeidung der Entstehung eines Dekubitus ist.  Durch die konsequente Anwendung kann die Pflegequalität erheblich gesteigert und die Gesundheit der Pflegebedürftigen geschützt sowie nachhaltig verbessert werden.

Teilnahmevoraussetzung für die Fortbildung:

  • Vollendung des 18. Lebensjahres
  • Ausreichende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (mindestens B2) sind wünschenswert, um diesen Kurs zu verstehen, aber nicht zwingend notwendig.
  • Internetfähiges Medium für die Lernapp und deren Bestandteile
  • Der Kurs ist deutschlandweit anerkannt.
 
 

Hier geht es zur:
Anmeldung als Privatperson
Anmeldung als Betrieb

Inhaltsübersicht:

Kurskonzept: E-Learning
Materialumfang: ca. 80 Folien
Zeitumfang: 2 UE (90 Minuten)
Prüfung: Digitale Wissensabfrage

Abschluss: Zertifikat über die Teilnahme am Seminar

Kosten

Die Teilnahmegebühr beträgt 15,- € pro Teilnehmer.

Im Preis inbegriffen sind:
– Zugang zur App für 1 Monat
– Unterrichtsmaterial in digitaler Form
– PDF Version als MD-Nachweis zum Ausdruck als Download
– Ausstellen eines digitalen Zertifikats

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