Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die durch wiederkehrende Anfälle gekennzeichnet ist. Die Betroffenen leiden häufig unter den Folgen der Erkrankung, da sie oft nicht in der Lage sind, ein normales Leben zu führen. Epilepsie ist jedoch keine unheilbare Krankheit und es gibt viele Behandlungsmöglichkeiten, mit denen die Symptome gelindert oder sogar vollständig beseitigt werden können.
Epilepsie kann jeden treffen und in jedem Alter auftreten. Die Ursachen der Epilepsie sind oft unbekannt, aber es gibt einige Faktoren, die das Risiko erhöhen, an Epilepsie zu erkranken, darunter genetische Faktoren, Hirnverletzungen, bestimmte neurologische Erkrankungen und bestimmte Infektionskrankheiten.
Epileptische Anfälle: Klassifizierung und Ursachen
Epileptische Anfälle können in verschiedene Typen unterteilt werden, abhängig von ihrer Ursache, ihrem Verlauf und den Symptomen, die sie verursachen. Die häufigsten Arten von epileptischen Anfällen sind:
Generalisierte Anfälle: Diese Art von Anfall betrifft den gesamten Körper und kann in zwei Haupttypen unterteilt werden: tonische Anfälle, bei denen die Muskeln des Körpers angespannt werden, und klonische Anfälle, bei denen die Muskeln des Körpers rhythmisch zucken. Generalisierte Anfälle können auch absence sein, eine Art von kurzem, oberflächlichem Bewusstseinverlust, der oft bei Kindern auftritt.
Partielle Anfälle: Diese Art von epileptischem Anfall ist auf einen bestimmten Bereich des Gehirns beschränkt. Die Symptome dieser Art von Anfall hängen davon ab, welcher Teil des Gehirns betroffen ist. Partielle Anfälle können sich in verschiedene Typen unterteilen, darunter auras (Warnzeichen), motorische Anfälle (Muskelkrämpfe oder -zuckungen) und sensorische Anfälle (Verlust des Seh-, Hör- oder Tastvermögens).
Fokale Anfälle (Zitat epi.ch)
Fokale Anfälle beginnen in einem umschriebenen Abschnitt des Gehirns,
zum Beispiel in einem Teil des Schläfenlappens oder im Stirnlappen. Zum
Teil bleiben sie auch auf diesen Abschnitt beschränkt. Sie können mit
oder ohne Bewusstseinsstörung auftreten und sehr unterschiedliche Formen
annehmen. Teilweise sind sie für Fremde kaum zu bemerken.
Bei nicht bewusst erlebten Anfällen wirken die Betroffenen abwesend
entrückt, losgelöst ohne normalen Kontakt, wie in Trance oder im Traum;
die Betroffenen weisen danach eine Erinnerungslücke für das
Geschehene auf.
Tonisch-klonische Anfälle (Zitat epi.ch)
Generalisierte tonisch-klonische Anfälle sind die dramatischste Form
epileptischer Anfälle, auch Grand mal genannt. Diese Anfallsart hat drei
Phasen. Zeichen der tonischen Phase sind Bewusstlosigkeit, Sturz,
Versteifung des ganzen Körpers sowie ein kurzer Atemstillstand und
weite, lichtstarre Pupillen. In der klonischen Phase treten ein grobes
Zucken im Gesicht sowie an Armen/Beinen und Rumpf auf; die Atmung setzt
wieder ein. In der Nachphase, das Bewusstsein kehrt zurück und die/der
Betroffene ist erschöpft.
Grand mal-Anfälle können sich auch aus fokalen Anfällen entwickeln.
Man nennt sie dann bilateral ausgebreitete tonisch-klonische Anfälle.
Manchmal kann hinterher aus Schilderungen oder Beobachtungen auf den
Ausgangspunkt des Anfalls im Gehirn geschlossen werden.
Ein Grand-mal-Anfall ist der schwerste Typ von Anfall, der bei Epilepsien auftreten kann. Bei diesem Anfall verliert der Betroffene das Bewusstsein und fällt zu Boden. Die Muskeln verkrampfen sich und der Körper zuckt. Grand-mal-Anfälle können sehr gefährlich sein und sogar zum Tod führen, wenn sie nicht richtig behandelt werden.
Die Ursachen von Grand-mal-Anfällen sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sie auf eine Störung im Gehirn zurückzuführen sind. Mögliche Ursachen für diese Störungen sind Kopfverletzungen, Hirntumore, Schlaganfälle oder andere neurologische Erkrankungen.
Über die weiteren Phasen des Grand mal
Es gibt 3 weitere Phasen nach dem Grand mal: das postiktale, das periiktale und das iktale Stadium.
Die iktale Phase beschreibt den Zeitraum während eines Anfalls. Während der iktalen Phase herrscht ein Gewitter im Kopf. In dieser Zeit treten physikalische
Veränderungen auf, die mit Hilfe von medizinischen Geräten, wie z.B. EEG
(Elektroenzephalographie) und EKG (Elektrokardiograph) gemessen werden können.
Die Veränderungen geben dabei Neurologen wichtige Hinweise auf die Art und den Ursprungsort des Anfalls.
Das Anfallsende stellt den Übergang vom Anfall zurück in den Normalzustand dar. Diese Phase wird postiktal genannt und kennzeichnet die Erholungsphase des Gehirns. Sie
kann lediglich Sekunden, aber auch Minuten oder Stunden andauern. Die Dauer
hängt dabei von einigen Faktoren ab, wie z.B. welcher Bereich des Gehirns
während des Anfalls betroffen ist oder ob der Patient eine medikamentöse Therapie mit Antiepileptika erhält.
Die interiktale Phase bezeichnet den Zeitraum zwischen zwei Anfällen. Viele
Menschen mit Epilepsie leiden zwischen den Anfällen unter psychischen
Störungen. Die Störungen reichen von Ängstlichkeit bis hin zu Depressionen.
Charakteristische Symptome einer Depression sind u.a.
niedrige Frustrationstoleranz
und
Stimmungsschwankungen.
Die Beschwerden können einige Stunden oder mehrere Tage andauern und verschwinden dann oftmals wieder spontan. Patienten und ihre Familien halten diese Stimmungsschwankungen häufig für normal und sehen diese als Teil der Epilepsie an.
Die Behandlung von Epilepsie erfolgt in der Regel in mehreren Phasen. In der ersten Phase wird versucht, die Anfälle so weit wie möglich zu verhindern. Dies kann durch Medikamente oder durch eine Operation erreicht werden. In der zweiten Phase wird versucht, die Symptome der Erkrankung zu lindern und den Betroffenen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. In der dritten Phase wird versucht, die Krankheit vollständig zu heilen. Dies kann durch eine weitere Operation oder durch eine andere Behandlung erreicht werden.
Status epilepticus: Dies ist ein langer oder wiederkehrender epileptischer Anfall, der einen Notfall darstellt und sofortige ärztliche Behandlung erfordert. Status epilepticus kann lebensbedrohlich sein und zu Herz-Kreislauf-Problemen, Gehirnerschütterungen oder sogar dem Tod führen.
Epilepsie: Die Behandlung
Die Behandlung von Epilepsie ist eine Herausforderung, da es keine Heilung gibt. Die Behandlung zielt darauf ab, Anfälle zu verhindern und die Lebensqualität zu verbessern. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die je nach Art der Epilepsie und den Symptomen des Patienten gewählt werden. Die häufigsten Behandlungsmethoden sind Medikamente, chirurgische Eingriffe und elektrische Stimulation.
Medikamente sind die häufigste Behandlungsmethode für Epilepsie. Sie können Anfälle verhindern oder reduzieren und die Lebensqualität verbessern. Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die je nach Art der Epilepsie und den Symptomen des Patienten gewählt werden. Die häufigsten Medikamente sind Antikonvulsiva, Stimulanzien und Antidepressiva.
Chirurgische Eingriffe werden bei Patienten mit schwerer Epilepsie durchgeführt, bei denen Medikamente nicht wirken. Chirurgische Eingriffe können das Risiko für Anfälle reduzieren oder sogar beseitigen. Die häufigsten chirurgischen Eingriffe sind Lobotomie, Hemisphärektomie und Corpus-callosotomie.
Elektrische Stimulation wird bei Patienten mit schwerer Epilepsie durchgeführt, bei denen Medikamente und chirurgische Eingriffe nicht wirken. Elektrische Stimulation kann das Risiko für Anfälle reduzieren oder sogar beseitigen. Die häufigsten Verfahren sind Vagusnerv-Stimulation (VNS) und Deep-Brain-Stimulation (DBS).
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